Die Unternehmensnachfolge ist ein sehr komplexes Projekt und sollte rechtzeitig, also mindestens 5 Jahre vor dem geplanten Pensionsantritt oder Verkaufszeitpunkt begonnen und geplant werden.
Die meisten Unternehmer hängen mit viel Herzblut an Ihrem Lebenswerk und würden es am liebsten behalten, diesem Wunsch kommt die Weitergabe in der Familie am nächsten. Jedoch haben viele Kinder andere Berufsziele. Ein weiterer Nachteil ist das viele Unternehmer nicht loslassen können, am Papier gehört der Betrieb den Kindern, aber der Vater mischt sich eventuell bei allen Entscheidungen ein, wodurch dann möglicherweise Streitigkeiten entstehen. Meiner Erfahrung nach werden nur 25 % der Betriebe in der Familie weitergegeben, Tendenz fallend.
Der Verkauf an einem leitenden Mitarbeiter des eigenen Unternehmens scheitert oft an der Finanzierung des Kaufpreises und ein sehr guter Assistent oder Objektleiter hat oft nicht die Skills zu einem echten Unternehmer. Damit sind wir bei der häufigsten Variante der Weitergabe angekommen: Den Verkauf an einen Mitbewerber oder an einen Betrieb, der sein Angebot erweitern möchte. Der Vorteil für den Verkäufer ist ein echter Abschluss mit der Selbständigkeit, ein höherer Verkaufserlös und damit eine Absicherung der Wünsche für die Pension.
Damit es nicht zu Verkaufsgerüchten in der Branche kommt, sollte ein unabhängiger Berater mit der Transaktion beauftragt werden. Dieser garantiert die diskrete und schnelle Abwicklung. Sein Honorar von 3 bis 5% des Verkaufspreises macht er durch den um durchschnittlich 22% höheren Verkaufspreis wieder weg. Denn viele Unternehmer unterschätzen den Wert Ihres Unternehmens oder können den echten Wert nicht argumentieren. Besonders wenn die Firma an einen Geschäftsfreund verkauft wird.
Eine Stilllegung des Betriebes findet sehr selten statt, da diese meist mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden ist, weil die Mitarbeiter und die laufenden Kunden-Aufträge gekündigt werden müssen.
Eine externe Geschäftsführung rechnet sich nur bei Unternehmen von über 5 Millionen Umsatz und es ist sehr schwer einen guten, erfahrenen und ehrlichen Geschäftsführer zu finden.
Je nach Größe des Reinigungsunternehmens sollte der Unternehmer schon mindestens 5 Jahre vor der Übergabe das Gespräch mit einem Berater führen. Hier sollten die Bilanzen geprüft werden, um eventuelle Bilanzbereinigungen schon mindestens 3 Jahre vor dem Verkauf durchführen zu können, damit es nicht vor einem Verkauf zu Aus- oder Umbuchungen kommt, die dann den Verkaufserlös reduzieren. Wie ist das Unternehmen in der Führung organisiert und gibt es ungenutztes Verbesserungspotential? So ein Kurz-Check dauert nur 1-2 Stunden und kann so den Verkaufserlös später um bis zu 30% steigern.
Der Verkaufsprozess dauert bei Reinigungsunternehmen meistens zwischen 6 und 24 Monaten, damit ein passender Käufer gefunden und die Steuerberater und Rechtsanwälte den Kaufvertrag gestalten können. Bei Einzelunternehmen geht dies etwas schneller. Weiters bedarf die Übergabe der Kunden und Mitarbeiter sowie eine eventuelle Einschulung durch den Verkäufer noch weitere 6 - 12 Monate.
Warten Sie nicht bis zum letzten Moment, sondern führen Sie rechtzeitig ein unverbindliches Gespräch mit einem M&A Berater.
Der Verkäufer soll schon einige Jahre vor dem geplanten Verkauf Gespräche mit M&A Berater führen, dies hat den Vorteil, dass die ersten Gespräche ohne Zeitdruck geführt werden, der Verkäufer sich eventuell einige Berater und deren Vorgangsweise anhören kann, um den für Ihn besten Berater auszuwählen.
Die Preisfindung bzw. der Firmenwert sollte so gestaltet sein, dass der Kaufpreis planmäßig in 4 bis 8 Jahren, je nach Unternehmen und Branche, mit den Erträgen zurückgezahlt werden kann. Eine realistische Unternehmensbewertung schafft für beide Seiten eine solide Basis und ist damit der Grundstein für eine erfolgreiche Nachfolge oder Übernahme.
Ich kenne einen Fall, da wurde auf die professionelle Beratung verzichtet und die Rückzahlungsdauer war dann doppelt so lange als üblich. Da wurde am falschen Platz gespart.
Die Firmenwert-Berechnung hängt vom EBIT, EBITDA, Cashflow, Umsatz, Art der Aufträge, Fuhrpark, Liegenschaften, Organigramm, alter der leitenden Mitarbeiter, Verfügbarkeit des Verkäufers nach der Übergabe, Zeit bis zum Übergabetermin usw. ab. Um die einzelnen Kriterien richtig zu bewerten, bedarf es viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen.
Eine realistische Unternehmensbewertung schafft für beide Seiten eine solide Basis und ist damit der Grundstein für eine erfolgreiche Nachfolge oder Übernahme.
Die steuerliche Komponente ist für beide Seiten von besonderer Bedeutung und hat durch einen Steuerberater bzw. Wirtschaftsprüfer zu erfolgen.
Die Förderbarkeit des Kaufpreises und die Haftungsübernahme ist ebenfalls zu prüfen. Ich empfehle auch immer den Kaufpreis zumindest in zwei Raten zu bezahlen, zur Absicherung ev. Auftragsverluste und versteckter Probleme sowie zur Motivation des Verkäufers eine geregelte Übergabe sicherzustellen.
Halten Sie den Verkaufsprozess so lange wie möglich geheim, um Unsicherheiten bei Mitarbeitern und Kunden zu vermeiden. Sonst könnte sich ein geplanter Verkauf sehr schnell herumsprechen und die Gefahr steigt, dass Mitarbeiter abgeworben und Aufträge nicht verlängert werden. Auch ist es dann fast unmöglich Neuaufträge zu bekommen.
-Durchsicht aller relevanten Unterlagen des Unternehmens,
-der Festlegung des Verkaufspreises mit dem Verkäufer,
-der Erstellung der Präsentationsunterlagen,
-der anonymisierten und diskreten Bewerbung des Verkaufsobjektes,
-der Auswahl und Bonitätsprüfung der möglichen Käufer über
-die Begleitung des Kennenlernens des Verkäufers und Käufers,
-der Erstellung des LoI (=Letter of Intent) oder des Kaufangebotes,
-Begleitung der Due Diligence (Prüfung des zu kaufenden Unternehmens auf eventuell zu erwartende Probleme, ob alle Angaben des Verkäufers der Wahrheit entsprechen usw.) und
-der Verkaufsverhandlung.
Selbstverständlich stehen wir nach Verkaufsabschluss noch für die Post Merger Integration (Eingliederung des Betriebes in den Betrieb des Käufers) zur Verfügung.
Ein Geschäft muss für beide Seiten fair sein. Ich sehe daher meine Tätigkeit als Mediator, um für Verkäufer und Käufer das beste Ergebnis zu erzielen und eine positive Zusammenarbeit nach der Transaktion sicherzustellen.
Für einige Unternehmen haben wir schon mehrere (bis zu 7) Zukäufe abgewickelt.
Durch unsere Werbeaktivitäten melden sich laufend Abgeber und Käufer, wir haben eine sehr umfangreiche Vormerkliste, ein großes Netzwerk sowie Zugang zu internationalen Datenbanken wodurch wir die Transaktionszeit stark verkürzen können. Selbstverständlich suchen wir auch gezielt nach Käufern für unsere zu verkaufenden Unternehmen.
Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass der Verkauf des Lebenswerkes oft sehr emotional für den Verkäufer sein kann. Deshalb ist es besonders wichtig schon 5-6 Jahre vor den geplanten Pensionsantritt kontakt mit einem professionellen Nachfolgeberater aufzunehmen. In diesem Gespräch bekommt der Verkäufer die ersten wichtigen Informationen über den Ablauf, der Möglichkeiten, den Zeitrahmen über die Weitergabe seines Lebenswerkes. Auch können bei diesem Gespräch schon einige Punkte durchleuchtet und eventuell schon lange vor dem Verkauf verbessert werden, damit dann der Verkaufserlös gesteigert und der Verkauf zu einem vollen Erfolg für alle Beteiligten wird.